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Brian Eno: On Land (Review)

Artist:

Brian Eno

Brian Eno: On Land
Album:

On Land

Medium: LP/Download
Stil:

Ambient

Label: Universal / Virgin EMI
Spieldauer: 44:28
Erschienen: 16.11.2018
Website: [Link]

Der nächste Schwung von Deluxe-Neuauflagen mehrerer zusammenhängender Brian-Eno-Album ist mit "On Land" abgeschlossen, die Konfiguration die gleiche. Das Material kommt auf zwei 180 Gramm schweren LPs, die in einem Gatefold in edler Aufmachung stecken und sich auf 45 rpm abspielen lassen, nachdem sie in den berühmten Abby Road Studios im sogenannten Halfspeed-Verfahren remastert wurden.

Das letzte Werk in BRIAN ENOs "Ambient"-Zyklus markierte eine Umorientierung - fort von jeglicher Art herkömmlicher Instrumente, ob elektrisch betrieben oder rein akustisch, und hin zu solchen Klangerzeugern, wie sie jedermann im Alltag vorfindet. Was dies betrifft, läutete "On Land" eine weitere musikalische Revolution ein und gab den ersten Industrial-Küken, die ungefähr zur selben Zeit flügge wurden, einen kräftigen Anstoß aus ihren Nestern.

Nachdem Eno mit David Byrne und Talking Heads zusammengearbeitet hatte, widmete er sich 1982 abermals dem Loopen in eigener Sache. Als Abschluss der Reihe vollzieht "On Land" die Entkopplung von jeglichen Bezügen zu irgendetwas, seien es andere Musik oder materiell fassbare Dinge, vermutlich so konsequent wie keiner der vorangegangenen Teile. Bei den Stücken handelt es sich um abstrakte Klanggemälde, die der Betrachter respektive Hörer subjektiv mit Bedeutungen aufladen darf, aber nicht muss.

So gesehen ist diese Musik, falls man sie überhaupt so nennen möchte, ein gegenstandsloses Experiment mit Naturgeräusche und sogenannten Found Objects, wobei dem Macher einzig Trompeter Jon Hassell und Kultbassist Bill Laswell sowie zwei Kanadier behilflich waren, Infinite-Guitar-Erfinder Michael Brook und Produzenten-Ikone Daniel Lanois.

Durch die Verwendung bereits vorhandener Sounds und deren Umdeutung - ein Prozess, den Eno selbst einmal als Kompostieren bezeichnete - leistete er gewissermaßen auch Pionierarbeit in Bezug auf die emporkommende Remix-Kultur. Mit seinem insgesamt düsteren Charakter, der die Prägung von Brians Schaffen Ende der 1980er und in den frühen 90ern vorwegzunehmen schien, hält die Platte ferner als Dark-Ambient-Blaupause und ist insofern ein psychoakustisches Werk, als sie auf eine je nach Hörer unterschiedliche Wahrnehmung ausgelegt wurde.

Bei der Auseinandersetzung mit "On Land" stellt sich keine sofortige Liebe ein; nachdem man sich damit vertraut gemacht hat, weiß man Enos Leistung jedoch zu schätzen und ist sich sogar einer gewissen Schönheit - zumindest in Teilen des Materials - bewusst geworden.

FAZIT: "On Land" taugt nicht als Einführung in den Ambient-Bereich, sondern ist etwas für Fortgeschrittene und davon abgesehen ein Vorrreiter-Album in doppelter Hinsicht - nämlich wie erörtert für die Industrial- und die Dark-Ambient-Szene, im wahrsten Sinn des Wortes mit Stock und Stein (und klappernden Ketten) "eingespielt".

Andreas Schiffmann (Info) (Review 2848x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
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Tracklist:
  • 1A
  • Lizard Point
  • The Lost Day
  • 1B
  • Tal Coat
  • Shadow
  • 2A
  • Lantern Marsh
  • Unfamiliar Wind
  • 2B
  • A Clearing
  • Dunwich Beach, Autumn 1960

Besetzung:

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